24 Stunden Oldtimer-Rennen - eine Veranstaltung der Extraklasse
Den Begriff des "Rollenden Museums" hat ja bereits Porsche für das eigene Museum beansprucht - nirgends wurde dieser Anspruch jedoch bisher deutlicher in Szene gesetzt als dieses Jahr in Le Mans. Wo sonst bekommt man in einem Rennen gleich vier Porsche 904 präsentiert? Oder kann sich am Anblick von drei Porsche 917 in Aktion berauschen?
In Le Mans gehört das zum Renn-Alltag - zumindest alle zwei Jahre, wenn der historische Motorsport hier Einzug hält.
In diesem Jahr fanden 109.000 Besucher ihren Weg nach Le Mans. Für uns hatte bereits die Anfahrt schon einiges zu bieten: waren einige Straßen geradezu von Oldtimern verstopft, zeigten sich anderenorts Alleen und kleinere Ortschaften fast völlig verwaist.
In sechs Gruppen, von Vorkriegsmodellen bis hin zu Rennwagen der Jahre 1972 bis 1979, fanden am Freitag die Qualifikationsrennen statt. Unterbrochen wurden die Rennen durch eine GT-Parade in Erinnerung an Caroll Shellby, dem Rennen der "Little Big Man" wie auch durch eine andere, sehr spezielle Parade von 18 einzigartigen Ferrari 250 GTO in einem Gesamtwert im dreistelligen Millionenbereich.Die Besitzer der wertvollen Ferraris hatten sich bereits Tage vor Le Mans zu einer Ausfahrt durch Frankreich getroffen, an derem Ende die Parade auf dem Circuit de la Sarthe stand. Angereist waren die Damen und Herren mit ihren Wagen per Flugzeug, aus Asien, den USA und ganz Europa.
Dank des unbeständigen Wetters, heftige Regenschauer und kühle Winde wechselten sich im Minutentakt mit strahlendem Sonnenschein ab, kam es immer wieder zu Unterbrechungen im Fahrerlager wie auch auf der Rennstrecke.
Diese Jahr waren besonders viele Rennwagen aus Zuffenhausen vertreten; die bereits erwähnten 904 und 917 wurden von zahlreichen 911, 935, 936 und von 906, 907, 908 und 910 begleitet. Leider fiel einer der 917 bereits im Qualifying aus. Es waren auch frühe 356er sowie ein 718 zu bewundern.
Mir persönlich werden die Rennen im Verlauf der Nacht, die Vielfallt der sonst nur in Museen anzutreffenden Fahrzeuge und die Freundlichkeit der Teilnehmer, Gäste und Veranstalter in Erinnerung bleiben. In zwei Jahren werden wir uns wieder Richtung Paris auf den Weg machen, um uns erneut von Motorenlärm und Benzingeruch berauschen zu lassen.