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RetroClassics 2015 in Stuttgart
Friede - Freude - Eierkuchen !?!?

War sie wirklich so toll wie uns Veranstalter und Presse glauben machen wollen, die 15. Ausgabe der RetroClassics in Stuttgart? Der Veranstalter spricht von neuen Rekorden - eigentlich wie jedes Jahr - bei Zuschauern und Ausstellern, die großen namhaften Händler sind Zufrieden mit den getätigten Geschäften - was auch sonst - und wenn die Presse Besucherstimmen druckt, dann meist von zufriedenen Menschen, die durchweg beeindruckt sind.

  

Es gibt aber auch andere Stimmen zur Messe:

Einige Händler und private Verkäufer, die der neu geschaffenen Verkaufsfläche auf der Piazza (vor dem Eingang Ost) zugewiesen waren, waren spätestens am Samstagabend nicht mehr so zufrieden mit der Wahl des Standorts und dem Verlauf der Messe. War die Piazza die vergangenen Jahre noch Parkplatz für Oldtimer, die von Besuchern dort kostenfrei abgestellt werden durften, hatte sich das neue Konzept des zusätzlichen Handelsplatzes anscheinend noch nicht so richtig herumgesprochen - auch wurde seitens des Veranstalters nicht besonders viel dafür getan. Und so kamen viele Besucher dort vorbei, um zu schauen, das ein oder andere Foto zu schießen oder ein wenig über die "ausgestellten" Fahrzeuge zu reden - kaufen jedenfalls wollten die wenigsten.

Als ich meine letzte Runde über den Platz drehte, so gegen 17:00 Uhr am Samstag, hatten gerade einmal 6 Old- bzw. Joungtimer (die gefühlt in der Überzahl vertreten waren) ein Verkauft-Schild in der Scheibe kleben - und das von ca. 200 ausgestellten Fahrzeugen. In den Hallen 1 und 6, wo ebenfalls private Verkäufer ihre Wagen anbieten durften, sah es nur unwesentlich besser aus. Ich schätze mal, das zu diesem Zeitpunkt ca. 15-20 Prozent der angebotenen Fahrzeuge verkauft waren (und bei den Händlern sah es, meiner Meinung nach, nicht viel anders aus). Ich kann nur hoffen, dass am Sonntag die Post abging und jede Menge kaufwillige Besucher endlich den Weg auf die Messe gefunden hatten.


Was mir persönlich gefallen hat:

1. Der Porsche Stand in Halle 4 (s. Bild rechts)

2. Die "geheimen Einblicke", die Porsche den Besuchern im Foyer geboten hat (z.B. Studien zu 918, 959 ...)

3. Die vielen netten und äußerst hilfsbereiten Mitarbeiter der Messe, die mich auch mit leerer Batterie an meinem Range Rover nicht im Stich gelassen haben - nochmals Danke dafür

4. Der Ford Bronco in Blau mit weißem Dach

Was mir persönlich nicht so gefallen hat:

1. Waren auch schon bei früheren Messen die Marken Mercedes und Porsche deutlich präsenter als alle anderen, war das Verhältnis dieses Mal geradezu erdrückend; gleiches gilt für die Relation von "sehr teuren" zu "normalen" Fahrzeigen.

2. Die "Überkommerzialisierung"; hier möchte ich einen Kommentar zitieren, der auf auto-motor-sport.de zum Thema RetroClassics gepostet wurde: "Es zählt offenbar nur noch die Rendite und der Fahrspaß sowie die ursprüngliche Idee hinter dem Besitz eines Oldtimers gehen immer mehr verloren. Nächstes Jahr wieder Retro Classics? Wohl eher nicht. Und das sage ich als langjähriger Besucher der Messe und Besitzer eines Oldtimers."

Sollte sich die RetroClassics immer mehr nur an Top-Händler und Top-Käufer wenden - deren Geschäfte laufen ja angeblich ganz hervorragend - so bleiben vielleicht irgendwann die "normalen" Besucher einfach weg - und das kann der Veranstaltung sicherlich nicht guttun. 

Nichts desto trotz, es gab viel zusehen und so werde ich mich wohl auch in 2016 wieder auf den Weg nach Stuttgart machen - wenn auch nicht mehr ganz so freudig erregt wie früher.